Als ich im Herbst letzten Jahres bei Freunden zu Besuch war, fiel mir ein kleines Büchlein in die Hände: „Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags“ und erinnerte mich daran, dass ich es Anfang der 2000er Jahre schon einmal gelesen hatte. Ein wahrhaft nützliches und hilfreiches Buch, beschreibt es doch, wie die Dinge, die wir besitzen, auf uns „zurückwirken“, geistig und emotional.
Genau wie damals inspirierte es mich zu einer Entrümpelungsaktion in meiner Wohnung. Schreibtisch, Bücherregal, Kleiderschrank, Küchenschrank, - alles (ok, der Stauraum in den Abseiten steht mir noch bevor :-)) wurde einer genauen Inspektion unterzogen. Zu jedem Gegenstand stellte ich mir die Fragen: „Brauche ich das noch?“ und, wenn ja: „Wirklich?“
Faustregel: Alles, was seit einem Jahr und länger nicht genutzt wurde, ist ein heißer Kandidat für das Aussortieren.
Warum schreibe ich in einem Coaching-Blog über das Ausmisten? Wie Karen Kingston in ihrem oben genannten Buch beschreibt, setzt der Vorgang des Aussortierens innere und äußere Prozesse in Gang, die deutlich spürbar anhand ihrer Auswirkungen sind. Etwas salopp formuliert könnte man das Entrümpeln auch „Selbst-Coaching“ nennen, denn
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es entlastet im Inneren. Orte, Räume, Schubladen, bei deren Betrachtung sich jedes Mal leise unangenehme Gefühle meldeten, kehren sich nach dem Entrümpeln ins Gegenteil um und Freude kommt auf beim Wahrnehmen von mehr Raum und Klarheit.
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es bietet die Chance, sich mit verdrängten Themen auseinander zu setzen, um sie dann loszulassen, z.B. alte Briefe, Fotos etc.
Aber auch im „Außen“ hat meiner Erfahrung nach jeder größere Entrümpelungs-Prozess angenehme Folgen und neue, hilfreiche Dinge, Gelegenheiten und Menschen treten ins Leben ein.
Als Ende letzten Jahres mein Vater starb, entdeckte ich, dass das Aussortieren von Dingen, die man nicht mehr braucht, auch noch eine andere Dimension hat.
Denn wenn wir sterben, hinterlassen wir unserer Umwelt und den Angehörigen unter Umständen eine große Menge an Besitztum, der oft mühsam entrümpelt, verkauft und weggeworfen werden muss. Teilweise müssen mehrgeschossige Häuser leergeräumt werden!
Mein Vater hat mich sehr inspiriert, denn als er ging, „waren seine Koffer gepackt“. Alles, was er nicht brauchte, hatte er verschenkt und übrig blieben lediglich einige Fotoalben, zwei Uhren und ein paar Utensilien sowie Kleidungsstücke.
Die Buddhisten betonen stets, wie wichtig es ist, sich auf den Tod vorzubereiten und sagen: „Der Tod ist sicher. Und wir wissen nicht, wann wir sterben. Also ist es gut, vorbereitet zu sein.“
Für mich gehört auch dazu, die eigene Welt der 1000 Dinge zu reduzieren. Es lohnt sich!
Eine gute Zeit und frohes Entrümpeln wünscht Dir
Boris
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