Es gibt ja Bücher, die einem wichtige Einsichten und Inspiration schenken. Heute möchte ich so ein Buch vorstellen, das mich schon viele Jahre begleitet und das ich immer wieder gerne zur Hand nehme, um mich zu inspirieren. Es knüpft direkt an das Thema meines letzten Blog Artikels, die Kraft der Ahnen, an. Es heißt „Die Heilung kommt von außerhalb“ und wurde von Daan van Kampenhout geschrieben. Der Autor ist als Schamane tätig und schreibt in seinem Buch über die Verbindung von Schamanismus und Familienaufstellen.
Im Weltbild des Schamanismus spielt die Kraft der Ahnen eine wichtige Rolle. Über die Vorfahren wird die Kraft des Lebens weitergegeben. Gibt es bei der Weitergabe dieser Kraft Schwierigkeiten oder Blockaden, steht sie uns nicht voll zur Verfügung. Dies kann sich in unserem Leben auf vielerlei Art bemerkbar machen, zum Beispiel in Form von Krankheiten.
Genau dieselben Erfahrungen und Einsichten, die der Schamanismus beschreibt, lassen sich in manchen Familienaufstellungen machen. Kann die Kraft, welche vielleicht bei einem Vorfahren durch ein bestimmtes Ereignis blockiert oder abgeschwächt wurde, wieder ins Fließen kommen, steht den Nachfahren mehr Kraft zur Verfügung. Dies kann man konkret in Aufstellungen erleben und ist in der Regel mit einem Gefühl von tiefer Dankbarkeit und eines Berührt-Seins sowie eines Kraftzuwachses verbunden.
In seinem Buch vermittelt van Kampenhout einige ganz konkrete Übungen und Rituale, mittels derer man eine heilsame Verbindung zu seinen Ahnen stärken kann. Dadurch können ihre guten Kräfte leichter zu uns kommen.
Ein Ritual, welches ich lange Zeit selber durchgeführt habe, ist der „Altar für die Familienseele“. Allein dafür lohnt sich das Buch schon!
Zusammengefasst funktioniert es wie folgt:
1. Wir wählen uns einen Platz im Haus, der relativ ungestört ist, zum Beispiel auf einem Schränkchen. Dieser dient uns nun als kleiner, feiner Altar aus verschiedenen Objekten, die wir zusammenstellen werden.
2. Nun geht es darum, Fotos, Schmuck oder andere kleine Gegenstände, die unsere Eltern, Großeltern oder andere für uns wichtige Familienmitglieder zeigen oder repräsentieren, auf den Altar zu stellen. Auch können wir, wenn zum Beispiel einer unserer Großeltern nach Deutschland eingewandert ist, eine kleine Landkarte seiner oder ihrer Heimat mit dazulegen.
Andere, entferntere Familienmitglieder können mit einem einfachen Symbol vertreten sein. Geeignet sind auch Familienfotos, auf denen mehrere Personen zu sehen sind.
3. Jetzt brauchen wir noch einen Kerzenständer mit einer weißen Kerze und ein kleines Gefäß für Wasser, also eine kleine Tasse oder eine Schale. Damit haben wir das Ritual vorbereitet und wir können beginnen:
Für eine gewisse Zeit (einen Monat, ein halbes Jahr, ein Jahr) zünden wir jeden Tag die weiße Kerze an und geben etwas frisches Wasser in das Gefäß. In der schamanischen Vorstellung kann die Familienseele diesen Altar nutzen, um sich reinigen und stärken. Van Kampenhout schreibt: „Hierdurch können die von ihr stammenden guten Dinge einfacher zu uns kommen und Verstrickungen, die ein Erbe unserer Familien sind, etwas leichter gelöst werden.“
Ich empfehle, das Wasser aus dem Gefäß nach Löschen der Kerze nach draußen zu bringen und den Elementen zu opfern und es dann durch frisches Wasser zu ersetzen.
Mit diesem Ritual habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht und ich empfehle es besonders, wenn man den Eindruck hat, nicht „richtig angebunden“ zu sein oder spürt, dass man stark verstrickt ist in seiner oder ihrer Herkunftsfamilie.
Übrigens: Dieses Ritual kann auch als gute Vorbereitung für eine Aufstellung dienen.
Kommentar schreiben